Die ersten Erwähnungen

Die ältesten Gegenstände, die einen Aufenthalt von Menschen im Gebiet der Fretter – dem Frettertal –  belegen, stammen aus der Jungsteinzeit2 (4500/400 – 1800 v. Chr.).

Im Jahre 1905 fand man in der Nähe der Fretterquelle eine geschliffene, durchbohrte Axt aus kristallinem Gestein und eine Steinkugel von 10 cm Durchmesser. 1955 wurde bei Feldarbeiten in Serkenrode ein gleichfalls jungsteinzeitliches Rechteckbeil aus Grauwacke gefunden.

Bis ca. 500 n. Chr. scheint das zwischen der mittleren Lenne und der Wenne gelegene Bergland, in dessen Mitte heute Serkenrode liegt, eine menschenleere Waldwildnis gewesen sein. Spätestens ab 800 n. Chr. müssen jedoch die ersten kleineren Ansiedlungen existiert haben.
900 und 1000 n. Chr. hat sich die Bevölkerung im Frettergebiet stärker vermehrt. Ein Beweis dafür ist der archäologisch nachgewiesene Bau einer größeren Kirche in Schönholthausen.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Serkenrode scheint in einem Register um 1150 zu sein. Dort wird ein Ort namens „Sirencrothe“ genannt – Sprachlich gibt es keine Bedenken, das dies die Frühform des Namens Serkenrode ist.

„Die erste unbestrittene Erwähnung findet sich im Güterverzeichnis des Grafen Wilhelm von Arnsberg3 von 1313, in dem es heißt, das „Luscede Serkenrode“ mit einer Hufe1 in Serkenrode belehnt wird.“

Glossar


1Hufe (mhd. huobe, mndd. hove = soviel wie „eingezäuntes Land“; mlat. hoba, hobonia, hobunna, huoba u.ä.; auch: aratrum, mansus, pars, sors). Agrarflächengröße (s. Maße) von je nach Zeit, Bodenqualität und Gegend stark schwankender Größe. Auch Bezeichnung für eine bäuerliche Hofstelle mit Ackerland, Wiesen und Anteil an der Allmende.
Bei der Zumessung landwirtschaftlicher Betriebsflächen ging man im 8. Jh. von der Ernährungsgrundlage einer durchschnittlichen bäuerlichen Familie aus und legte dafür eine Fläche von ca. 10 ha (auf neugerodetem Land bis zum Doppelten) fest. Vom Ertrag dieser Fläche (Hufe, Hube, Manse) musste der Hufenbauer neben dem Eigenbedarf noch Abgaben an den Grundherrn erwirtschaften. Die große Masse der Hufenbauern waren ursprünglich Unfreie (servi), ihre Hofstellen wurden dementsprechend Knechtshufen (mansi serviles) genannt. Daneben fanden sich Hufen im Besitz von freien oder minderfreien Hintersassen, die entsprechend Freienhufen (auch Freihöfe, Freigüter; lat. mansi ingenuiles) oder Halbfreienhufen (mansi lidiles) hießen. Durch die Übernahme grundherrlicher Hufen kamen Freibauern in die Abhängigkeit vom Grundherrn, der sie in zunehmendem Maße auch unter sein Hofrecht zwang, was zu einer rechtlichen Nivellierung der Hufenbauern führte. Die Belastung der einzelnen Hufen durch ®Abgaben und ®Frondienste dürfte unter den Großgrundherrschaften der Jahrtausendwende verhältnismäßig erträglich gewesen sein, wuchs indes in dem Maße, in dem diese Herrschaftsgebiete zersplitterten. Vom HMA. an kam es zur Erbteilung von Hufen. Inhaber einer Vollhufe leisteten Spanndienste mit einem vollen Pferdegespann (vier Pferden), hießen Hubbauer, Huber, Vollbauer, Vollspänner o.ä., Inhaber eines halben Hofes mit einem halben Gespann wurden Halbhufner, Halbspänner u.ä., Inhaber eines Viertelhofes (einspännige) wurden Viertelbauern, Viertelspänner u.ä. genannt (s. Bodenzersplitterung).

https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Hufe

2Jungsteinzeit

In der Jungsteinzeit wurden die Menschen nach und nach sesshaft. Sie begannen mit dem Ackerbau und machten aus wilden Tieren Haustiere. Zum ersten Mal lebten sie nun auch in größeren Gemeinschaften – zusammen mit ihren Haustieren.

https://www.planet-wissen.de/geschichte/urzeit/jungsteinzeit/index.html

3Graf Wilhelm von Arnsberg

Wilhelm von Arnsberg war Sohn des Grafen Ludwig und dessen Frau Pironette von Jülich, Tochter des Grafen Wilhelm IV. von Jülich.

Wilhelm selbst war verheiratet mit einer Verwandten Beatrix von Cuyk-Rietberg, einer Tochter des Grafen Konrad II. von Rietberg. Im Laufe ihrer Ehe hatte das Paar sieben Nachkommen. Gottfried wurde der Nachfolger seines Vaters. Der Sohn Wilhelm wurde Propst des Kanonikerstiftes Meschede. Konrad war Domherr von St. Peter in Osnabrück. Mechthild heiratete Johann III. Graf von Oldenburg. Adelheid war Kanonikerin in Köln. Jutta wurde Äbtissin in Fröndenberg. Piornette war Äbtissin von St. Ursula in Köln. Ein unehelicher Sohn des Grafen war Walram Kanoniker und Propst in Mariengraden in Köln sowie Dechant in Zülpich.

Wilhelm wurde 1313 Nachfolger seines Vaters. Seine Position war zwar weitgehend ungefährdet, allerdings machten die zahlreichen Nachkommen des alten Grafen einen Erbvergleich nötig, den Gerhard von Jülich, ein Onkel Wilhelms, vermittelte. Danach war Wilhelm als Graf von den übrigen Erbberechtigten als Nachfolger Ludwigs und ausschließlicher Herr der Grafschaft anerkannt. Unmittelbar nach dieser Übereinkunft hielt der neue Graf einen allgemeinen Lehnstag ab. Das erhaltene Protokoll gibt einige Einblicke in die Besitzverhältnisse des Grafenhauses. Danach vergab Wilhelm insgesamt 261 Lehen. Über diese konnte er freilich nicht unmittelbar verfügen, da es fast ausschließlich Erblehen waren.

Unter Graf Wilhelm wurde das Territorium noch einmal in größere politische Zusammenhänge verwickelt. Im Gegensatz zum Erzbischof von Köln unterstützte Wilhelm nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. nicht Friedrich von Österreich, sondern Ludwig von Bayern. Dieser setzte sich als Ludwig IV. bei diesem Konflikt durch. Wilhelm war zu dieser Zeit häufig im Hoflager des Kaisers anzutreffen.

Zum Dank erhielt Graf Wilhelm vom Kaiser zum Reichslehen: Die Vogtei über Soest, herzogliche Rechte (ducatus) innerhalb der Grenzen seiner Grafschaft. Außerdem erhielt er das sogenannte Vorstreitrecht. Damit hatte er das Recht die Reichsfahne zu tragen, wenn der Kaiser oder der Erzbischof von Köln in seiner Eigenschaft als Herzog von Westfalen (summus dux) im Raum Westfalen Krieg führen sollte. Normalerweise war dieses Recht dem Herzog von Schwaben vorbehalten. Außerdem erhielt er Wälder und Zolleinnahmen bei Neheim. Die herzoglichen Rechte waren freilich angesichts der faktischen Übermacht Kölns ohne größere praktische Bedeutung.

Bereits im fortgeschrittenen Alter ging Graf Wilhelm ähnlich wie sein Vorfahr Gottfried I. auf einen Kriegszug in den Osten. Er folgte damit wie andere Ritter und Grafen der Einladung von Johann von Luxemburg. Dieser befand sich verbündet mit dem Deutschen Orden im Kampf mit dem polnischen König Władysław I. Ellenlang und den noch heidnischen Litauern. Im Verlauf dieser Unternehmung gründete Wilhelm 1337 die Stadt Arnsburg auf der Insel Oesel.

Wilhelm starb 1338 nach fast fünfundzwanzigjähriger Regentschaft. Zu seinem Testamentsvollstrecker hatte er seinen Bruder Gottfried, Bischof von Osnabrück, bestimmt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Arnsberg) Stand: Dezember 2022

Ahnentafel Wilhelm von Arnsberg