Vorzeigeort Serkenrode begrüßte Volkssportverbände aus ganz NRW zu Tagung

Am 6. und 7. Juli findet in Rheinbach zum zweiten Mal der „Rein-Ahr-Marsch“ statt. 100 Kilometer in 24 Stunden: Die Ultrawandertage, bei dem über 200 Helfer am „Rotweinwanderweg“ und Co. für eine perfekte Organisation sorgen, ziehen Wanderer aus ganz Europa in ihren Bann. Hinter der Aktion steckt der „Good Walking Club“. Wanderchef Frank Piontek gab am Samstag den Vertretern aus dem Volkssportverbänden Nordrhein Westfalens Einzelheiten bekannt. Dass die „große Wanderpolitik“ des Landesverbandes nicht am Rhein, Ahr, Ruhr, oder Sieg sondern am kleinen Fretterbach gemacht wurde, lag am Engagement des SV Serkenrode.

 

Die Serkenroder Delegation der Versammlung: Herbert Schmidt-Holthöfer, Reinhard Reuter, Werner Jostes und Ralf Berkowitz

 

1997 gründeten die Fußballer eine eigene Wanderbteilung und richten schon traditionell jedes Jahr Volkswandertage aus. Landschaft und Gestaltung müssen beim „Dachverband“ bleibende Eindrücke hinterlassen haben: Die 42 Mitgliedsvereine des NRW Zusammenschluss trafen sich im Serkenroder Landgasthof Schmitt-Degenhardt zur Landesmitgliederversammlung. Werner Jostes, der maßgeblich die Wanderabteilung des SVS prägt, begrüßte seine „Vereinskameraden“ aus Nordrhein Westfalen als Ausrichter der Tagung und erinnerte dabei aber auch an eine bedenkliche Entwicklung. „Als wir uns 1997 gründeten gab es in NRW noch 120 Mitgliedsvereine.“

NRW Landeschef Ditmar Jäger: „Einzigartig: Finnentrop hat kaum Zigaretten-dafür aber Fahrradschlauchautomaten.“

Angeführt werden die Naturfreunde von Ditmar Jäger (Hückeswagen), der sich doppelt freute, Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß als Gastredner zu begrüßen. „Wir haben nicht nur bis auf einen Buchstaben den gleichen Vornamen sondern auch die gemeinsame Vorliebe zu Schalke 04.“ Der wortgewaltige Vorsitzende mit einer ordentlichen Portion Schalk im Nacken vereint die Interessen verschiedener Menschenschläge: „In diesem Gebilde zwischen Rhein und Weser müssen muntere Rheinländer mit knorrigen Sauerländern auskommen, behäbige Eifelaner mit rastlosen Ruhrgebietlern, zurückhaltende Westfalen mit verzwickten Niederrheinern, und siehe da: es geht.“ Und so kamen sie alle nach Serkenrode: Die Wanderfreunde „Biggesee 85“ und die „Qualmenden Socken“ aus Hünsborn genossen ebenso wie die Sportfreunden Dünschede oder „Immer Fit“ Abordnung aus Dümlen den Tag im Frettertal.

Gastredner Dietmar Heß betonte auf der Landesmitgliederversammlung die Bedeutung des Ehrenamtes in der Gemeinde Finnentrop und des Vorzeigeortes Serkenrode

 

Bürgermeister Dietmar Heß nutzte die Gunst der Stunde und betrieb ordentlich Werbung für die hauseigene Landschaft. „Mit einem Waldanteil von 60 Prozent setzen wir verstärkt auf Tagestourismus. Gleichzeitig werden wir aber auch das Radwandern pushen, denn wir haben hier wunderschöne Radwege.“ Heß betonte aber auch einmal mehr, die Bedeutung der Ortschaft Serkenrode. „Hier gibt es furchtbar viele Vereine, im Ort ist viel Leben vorhanden. Serkenrode ist Vorzeigeort der Gemeinde Finnentrop, das Leben hier wird von Ehrenamtlern gepflegt, unterstütz und ausgebaut.“ Das man ein wenig abseits von Ballungsgebieten und lärmenden Autobahnen, dafür aber mittendrin im Sauerland einiges zu bieten hat, stellte auch „Wanderpapst“ Ditmar Jäger in seiner bekannten humorigen Art fest. „ Finnentrop ist wirklich einzigartig und vorbildlich. Ich habe hier ganz wenig Zigarettenautomaten gesehen, dafür aber am Radweg ein Automat für Fahrradschläuche.“

 

 

Dass es bei der Mitgliederversammlung nicht nur um Fakten und Anträge, sondern auch um gute Unterhaltung ging, dafür sorgte der Gemischte Chor Serkenrode. Die Frauen und Männer unter der Leitung von Monika Droste-König demonstrierten einmal mehr, worin die eigentliche Stärke des 700Einwohnerort, aber auch der ganzen Gemeinde Finnentrop liegt: Im Ausüben der Ehrenämter! Dietmar Heß: „Wir leben vom Ehrenamt. Von den freien Trägern der Kindergärten bis hin zur Verwaltung der Friedhöfe: Vieles liegt nicht in kommunaler, sondern in ehrenamtlicher Hand.“

 

Chormusik lockerte die Veranstaltung auf

 

 

Übrigens: Am Samstag, 20. Oktober, wird ein Großteil der Versammlungsmitglieder wieder in Serkenrode sein. Dann geht erneut der Internationale Volkswandertag des SVS über die Bühne.

 

Text&Fotos: Friedhelm Tomba, 18.03.2018