Text&Fotos: Friedhelm Tomba
Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest. Nicht für alle, aber für die Vorstandsmitglieder der St. Johannes Schützenbruderschaft Serkenrode.
Als im Juni 2016 der letzte Gast die Halle verlassen hatte, begann ein umfangreiches Arbeitsprogramm. „Nach und nach bereiten wir unsere Schützenhalle auf die Feierlichkeiten zum 200jährigen Bestehen unseres Vereins vor.“ Stefan Schmitt-Degenhardt (38) ist als Hallenwart, Handwerksmeister und Vorstandsmitglied einer der Köpfe der Verschönerungsaktion. Auch Elektrotechniker Tim Wullenweber (29) gehört als Beisitzer mit zur „Task Force“ und hat wie viele weitere Helfer etliche Stunden in die Umgestaltung investiert. Zunächst galt es, 160 Quadratmeter Fliesen vor dem Theken-und Toilettenbereich zu erneuern. Danach nahmen sich die Schützenbrüder der elektronischen Anlagen an.
„Die komplette Elektronik war veraltet.“ Was da alles ohne Marschmusik in der stillen Halle geschehen ist, wird auch für Nichtelektriker“ sichtbar: Tim Wullenweber „zauberte“ alle Kabel in einem Steuerpult zusammen. Heizung, Licht, Notstrom oder Beschallung: Gut sichtbar angeordnet lässt sich alle mittel Knopfdruck bedienen. Die hauseigenen „Apps“ befinden sich auf einem Handy und sind von einem zentralen Punkt kinderleicht zu bedienen. Der Strom bedient jetzt eine LED-Deko-Deckenbeleuchtung, die die Tanzfläche ganz nach Bedarf in den Vereinsfarben, Diskolicht oder dezenter Hochzeitsstimmung erstrahlen lässt. Den Farbspielen sind keine Grenzen gesetzt; so kann auf Knopfdruck der Bass aus dem Lautsprecher die Farben bestimmen.
Viel zu schleppen gab es bei der kompletten Neugestaltung der Empore. „Das war Brachland. Wir mussten eine regelrechte Rumpelkammer entsorgen.“ Stefan Schmitt-Degenhardt berichtet, das oben auf der Empore – die bisher nur über die Tanzfläche mittels Leiter zu erreichen war –sogar eine mobile Kegelbahn gefunden wurde. „Die wurde vermutlich mal bei einem Pfarrfest benutzt und dort oben verstaut.“ Der Boden der Rumpelkammer wurde erneuert und eine schöne Fachwerkverkleidung grüßt jetzt gut sichtbar die eintretenden Hallenbesucher. Zeitgleich wurde – für die Öffentlichkeit kaum sichtbar – eine Holztreppe eingebaut. „Nun haben wir dort oben ein Zentrallager für den Schützenverein, das gut und sicher zu erreichen ist.“
Neue Fahnen und viele weitere gelungene „Schachzüge“ der fleißigen Handwerker“ runden das Bild von der „Wohlfühloase“ ab. Georg Schmitt-Degenhardt freut sich als Vorsitzender der Schützenbruderschaft nicht nur über die Sauerländer Vorzeigehalle. „Es ist wirklich toll, was hier geleistet wurde. Neben den Vorstandsmitgliedern waren auch die Schützenbrüder stets zur Stelle. Wenn wir Hilfe benötigten, waren immer Kräfte da. Ich möchte mich für diesen vorbildlichen Einsatz bei allen ganz herzlich bedanken.“ Der „Chef“ der Serkenroder Schützen von 1818 kann beruhigt nach vorne blicken: Es geht mit „Schmackes“ auf das große Jubiläumsjahr 2018 zu.
Foto oben: Wenn nicht hier, wo dann? Tim Wullenweber und Stefan Schmitt-Degenhardt haben die „Standfestigkeit“ im neuen Thekenbereich bereits überprüft
Knopfdruck genügt: Sämtliche Steuerungen der Schützenhalle laufen in diesem „Cockpit“ zusammen
Die Schützenhalle ist startklar – das Fest kann am Samstag, 17 Juni, um 16 Uhr mit dem Antreten der Schützenbrüder beginnen
Fotos: Friedhelm Tomba